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Was machen, wenn es nicht funktioniert

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Was machen, wenn es nicht funktioniert

Kinder und Jugendliche vermehrt einzubeziehen, ist nicht einfach. Manchmal fehlt einem die Zeit, manchmal investiert man viel Zeit und trotzdem kommt am Ende nicht das dabei heraus, was man sich erhofft hat.

Auf ein paar dieser Herausforderungen wird hier kurz eingegangen, in der Hoffnung, Ihnen ein paar Lösungsansätze mitzugeben.

  • Sie sind offen für Ideen, aber es kommen keine

    Oft ist es so, dass man in den Raum fragt: «Wer hat denn noch eine Idee?» Oder dass die Kinder und Jugendlichen mit Ideen «einfach mal vorbeikommen» sollen. Die Folge ist dann meist, dass nichts kommt. Hier ein paar Tipps, wie Sie das umgehen können:

    • Schaffen Sie eine konkrete Möglichkeit, um Ideen einzureichen. Eine einfache Form ist zum Beispiel der Ideenbriefkasten, der an einem zentralen Ort aufgehängt wird und in den alle jederzeit ihre Ideen einwerfen können.
    • Noch besser ist es, wenn Sie gemeinsam konkret Ideen sammeln. Nehmen Sie sich etwa am Ende einer Probe oder eines Trainings 20 Minuten Zeit und sammeln Sie mit einer kreativen Methode Ideen. Geben Sie den Kindern und Jugendlichen zum Beispiel die Möglichkeit, in kleinen Gruppen Ideen zu diskutieren – so erhalten Sie oft mehr Rückmeldungen, als wenn Sie einfach in die Runde fragen.
    • Halten Sie ausserdem selber auch Ideen bereit. Kommen am Anfang nur wenige Rückmeldungen, können Inputs und Ideen von Ihnen die Fantasie der Kinder anregen.

    Werden Sie also konkret: Schaffen Sie ein Gefäss, wo Ideen gesammelt werden können, und geben Sie selber Inputs!

  • Sie organisieren etwas, aber es kommen keine Kinder oder Jugendlichen

    Es gibt nur wenig Frustrierenderes, als wenn man etwas organisiert und niemand kommt. Auch Kinder und Jugendliche haben heute immer vollere Kalender und immer weniger Zeit – Sie sind mit diesem Problem also nicht allein. Es gibt aber ein paar Tricks, die Ihnen helfen können:

    Sind Sie sicher, dass den Kindern und Jugendlichen das Programm gefällt, und haben Sie es kinder- oder jugendgerecht gestaltet? Oder noch besser: Waren Kinder und Jugendliche bei der Planung involviert?

    Aktivitäten von Kindern für Kinder respektive von Jugendlichen für Jugendliche haben die besten Erfolgsaussichten, denn die jungen Mitglieder wissen am besten, was ihren Gleichaltrigen gefällt. So wird die Aktivität für Kinder und Jugendliche am spannendsten!

    Stellen Sie also sicher, dass Sie nicht an den Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen vorbeiplanen. Wenn dann doch niemand teilnimmt, dann fragen Sie bei den Kindern und Jugendlichen nach, wieso sie nicht gekommen sind. Manchmal gibt es Gründe, gegen die Sie machtlos sind, und manchmal hat der Anlass einfach nicht interessiert. Werden Kinder und Jugendliche aber in die Planung miteinbezogen, kann Ihnen das nicht passieren.

  • Sie haben das Gefühl, die Kinder und Jugendlichen wollen gar nicht mitreden

    Partizipation ist freiwillig! Kinder und Jugendliche müssen nicht mitreden wollen – und sie wollen es auch nicht immer. Es kann also zum Beispiel sein, dass Sie gerne Jugendliche im Vorstand hätten, sich aber niemand meldet.

    Vielleicht planen die Jugendlichen lieber das nächste Lager, als im Vorstand zu sein? Oder sie haben keine Zeit, sich so lange zu engagieren, und möchten lieber nur mit einer Onlineumfrage ihre Inputs geben?

    Manchmal liegt die Ursache auch ganz woanders: Vielleicht möchten die Jugendlichen gerne mitmachen, wissen aber nicht wie. Oder sie fühlen sich von den Möglichkeiten überfordert und machen daher nicht mit.

    Was immer der Grund ist, schauen Sie gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen, worauf sie Lust und wofür sie Zeit haben. Seien Sie dabei immer offen für die Ideen und Meinungen der jungen Menschen.

  • Es dauert alles sehr lange

    Ja, das ist so. Partizipative Prozesse brauchen mehr Zeit, als wenn Sie alles allein machen würden. Leider gibt es keine Tricks, damit es schneller geht. Partizipation braucht Zeit und Geduld, aber sie macht auch Spass und sorgt für ein vielfältigeres Vereinsleben. Nehmen Sie es also nicht zu schwer, dass alles länger dauert, sondern sehen Sie die Fortschritte und die Vorteile, die eine solche Arbeitsweise für Sie sowie die Kinder und Jugendlichen Ihres Vereins bringt!

  • Am Anfang war es super, aber jetzt versanden die Aktivitäten

    Dass gewisse Dinge irgendwann versanden, hängt oft damit zusammen, dass Mitbestimmung viel Zeit braucht. Oder es liegt daran, dass keine gemeinsamen Termine gefunden werden, um die nächsten Schritte zu planen. Hier ein paar Tipps, die helfen können:

    • Verteilen Sie die Aufgaben auf mehrere Personen und machen Sie die Verantwortlichkeiten klar. Denn wenn niemand zuständig ist, kümmert sich auch niemand darum. Und vereinbaren Sie gemeinsam Deadlines. So ist es den Kindern und Jugendliche klar, bis wann sie etwas erledigen müssen, und sie können ihre Zeit besser einteilen.
    • Tauschen Sie sich offen aus und fragen Sie nach. Dabei geht es nicht darum, zu kontrollieren, sondern Interesse an der Aufgabe des anderen zu zeigen. Das motiviert nicht nur, sondern erinnert einen auch an die eigene Aufgabe.
    • Schaffen Sie auch hier Strukturen oder Gefässe, die eine gewisse Regelmässigkeit mit sich bringen. Wenn zum Beispiel einmal im Monat die letzte Viertelstunde der Probe für den Austausch reserviert ist, hilft dies, dem Versanden entgegenzuwirken.
  • Sie haben das Gefühl, Sie wüssten gar nicht, wo anfangen

    Partizipation muss man lernen – als Kind, als jugendliche und auch als erwachsene Person. Überfordern Sie sich und die anderen also nicht und fangen Sie klein an. Führen Sie zum Beispiel erst einmal eine Umfrage oder eine Ideensammlung durch und finden Sie heraus, was die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen sind.

    Oder bringen Sie die Mitbestimmung ganz punktuell ein, indem Sie zum Beispiel am Ende einer Aktivität Feedbacks einholen oder gemeinsam entscheiden, welche Turniere dieses Jahr gespielt werden. Oder organisieren Sie zuerst ein kleines Vereinsfest, bei dem sich die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen besser kennenlernen können.

    Egal wie Sie es anpacken, involvieren Sie die Kinder und Jugendlichen und gehen Sie schrittweise voran.

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