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Punktuelle Projektmitarbeit

Punktuelle Projektmitarbeit

Im Unterschied zu den anderen Partizipationsformen ist bei dieser die Mitarbeit zeitlich klar begrenzt und kann beispielsweise auch nur wenige Wochen dauern. Es ist also keine Institutionalisierung der Partizipation nötig, sondern sie kann sehr punktuell stattfinden.

Die Projekte können sehr unterschiedlich sein, es sind aber immer in sich geschlossene Aktivitäten, etwa ein Lager, ein Turnier, ein Konzert oder ein Vereinsjubiläum, das man mit einem grossen Fest feiern möchte. Es kann auch sein, dass die Jugendlichen selber eine Idee für ein Projekt haben und dieses dann auch selber umsetzen möchten, etwa einen Werbeanlass, um andere Jugendliche für den Verein zu begeistern.

So machen es die Vereine

  • Die Jugendversammlung von MADEP-ACE

    Der Verein MADEP-ACE organisiert alle vier Jahre eine Jugendversammlung in der Romandie mit Teilnehmenden aus der Schweiz und aus dem Ausland. Dazu gehört auch ein grosses Fest, das zwar von den Erwachsenen begleitet, aber von den Kindern und Jugendlichen durchgeführt wird. Hierzu übernehmen die jungen Menschen spezifische Aufgaben, zum Beispiel die Gestaltung des Flyers, die Organisation einer Lokalität oder das Bereitstellen der Sound-Anlage. Diese Aufgaben sind spezifisch für das Fest und sind danach wieder beendet.

  • Die Sommer- und Winterlager von Blindspot

    Die punktuelle Projektmitarbeit kann sich auch auf ein Lager beziehen, so wie beim Verein Blindspot. Während der Sommer- und Winterlager übernehmen die Kinder und Jugendlichen Verantwortung, indem sie zum Beispiel die Ämtchenverteilung selber regeln oder das Abendprogramm in den Lagern eigenständig gestalten. Ein Jugendlicher hatte ausserdem einmal die Idee, im Lager einen Musikkurs durchzuführen. Die Erwachsenen liessen ihn diesen selbstständig planen und organisieren; er übernahm die Verantwortung für den ganzen Kurs.

  • Neue Uniformen bei der Jugendmusik Kreuzlingen

    Auch die Jugendmusik Kreuzlingen (JMK) hat jüngst eine punktuelle Projektmitarbeit umgesetzt. Die unterschiedlichen Orchester der JMK wünschten sich neue Uniformen. Damit nicht einfach die Erwachsenen diese bestellen, wurde eine eigene Arbeitsgruppe gegründet, die gemeinsam mit einem Vorstandsmitglied die neuen Uniformen entworfen hat. Die Jugendlichen konnten also selber entscheiden, welche Kleidungsstücke Teil der Uniform sein sollten und wie diese aussehen würde. Zudem haben sie erfahren, was es alles braucht, damit aus einer Idee eine fertige Uniform wird.

  • Weitere Beispiele

    Das Kinderbüro Basel und das Ideenbüro setzen genau solche Projekte von Kindern ins Zentrum ihrer Arbeit. Mehr dazu lesen Sie in den Vereinsporträts.

    Und auch die Stadtfüchse Dübendorf und der Rugby Club Bern kennen diese Form der Mitbestimmung. Schauen Sie sich doch ihre Vereinsporträts an.

Tipps für Erwachsene

  • Kleine, altersgerechte Aufgaben und Verantwortlichkeiten sind gute Übungen, um erste Erfahrungen mit Partizipation zu sammeln – sowohl für die Erwachsenen als auch für die Kinder und Jugendlichen. Dabei ist es wertvoll, am Ende des Projekts gemeinsam zu analysieren, was gut funktioniert hat und wo die Herausforderungen waren.
  • Man muss den Kindern und Jugendlichen einen definierten Freiraum lassen und sie in ihrem Wirken fördern. Gerade wenn die Verantwortung sehr punktuell und zeitlich begrenzt ist, sollte dies als Chance gesehen werden, dass die Jungen ausprobieren dürfen und ihren Ideen freien Lauf lassen können. Sollte eine Idee oder ein Projekt dann scheitern, ist dies eine wichtige Erfahrung, die man gemeinsam auswerten kann.
  • Für eine punktuelle Verantwortung ist es zudem wichtig, klar zu definieren, wie lange das Engagement dauern wird und was alles zu den Verantwortlichkeiten, Aufgaben und Kompetenzen gehört. So wissen die Kinder und Jugendlichen genau, wofür sie sich verpflichten und worauf sie sich einlassen, und gewinnen Selbstsicherheit.

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